Fazit
Der Global Construction Report 2030 von PwC prognostiziert, dass die Baubranche bis 2030 um 85 Prozent wachsen wird. Sie ist und bleibt damit eine der größten Industrien weltweit. Dementsprechend trägt sie zum steigenden Bedarf an Ressourcen und der daraus resultierenden Knappheit wesentlicher Stoffe und Energieträger sowie zum Klimawandel bei: In Deutschland verbrauchen Gebäude laut Umweltbundesamt etwa 35 Prozent der gesamten Energie und verursachen dabei rund 30 Prozent aller CO2-Emissionen.
Der Gebäudebereich ist also ein Schlüsselsektor, um die für 2045 avisierte Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dafür braucht es gravierende Veränderungen. Beim Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden spielen hierfür digitale Arbeitsmethoden – speziell Building Information Modeling –, „Vorfertigung“ und „Lean Construction“ eine wichtige Rolle. Seit August 2021 bietet die Richtlinie VDI/BV-BS 6208 einen Leitfaden zur Planung, Produktion und Montage von Gebäuden aus vorgefertigten Raummodulen. Wenn es die Baubranche mit dem Klimaschutz ernst meint, dürften künftig ein (vorab simulierter) optimierter Flächen- und Ressourceneinsatz in Kombination mit bedarfsabhängiger Technik und ebenso ganzheitlichen wie flexiblen Gebäude-/Quartierskonzepten zur gelebten und erlebbaren Umweltschonung und Nachhaltigkeit beitragen.