Installation

Kindergarten tauscht Elektro- gegen Warmwasser-Fußbodenheizung

Mittwoch, 21.09.2016

Durch die Installation des Fußbodenheizungssystems „Fonterra Reno“ konnten in der Kita Reinheim gleich zwei Hürden auf einmal genommen werden: Mit einer effektiven Aufbauhöhe von 21 mm ließ das System genug Raum nach unten für eine Schüttung zum Höhenausgleich der Bodenplatte sowie für die erforderliche Dämmung gegen das Erdreich.

Zudem brachten die „Fonterra“-Systemplatten aus Gipsfasermaterial mit eingefrästen Nuten zur Aufnahme der Heizrohre (Material: Polybuten, Abmessung: 12 x 1,3 mm) den Vorteil, dass bei der Warmwasser-Fußbodenheizung auf einen Nassestrich verzichtet werden konnte. Damit entfielen auch die obligatorischen Aufheizphasen.

Nicht zuletzt deshalb blieb man im engen Bauzeitenplan, wie Martina Michels zufrieden berichtet: „Um die insgesamt neun Kindergruppen- und Mehrzweckräume in dem knappen, durch die Jahreszeit bedingten Zeitfenster zu sanieren, blieb uns rechnerisch pro Raum gerade mal ein Monat. Dabei durften das Ausstemmen des alten Estrichs, der neue Bodenaufbau und das Einbringen der Fußbodenheizung nicht länger als eine Woche in Anspruch nehmen. Das hat aber sehr gut funktioniert“, bilanziert die Architektin.

Und dies, obwohl die Arbeiten im Bestand so manche Überraschung mit sich brachte, wie sich TGA-Planer Hannes Wunderlich erinnert: „Was wir bei unseren Probebohrungen nicht feststellen konnten, war, dass die Bodenplatte teilweise Höhentoleranzen von bis zu 30 Prozent aufweist. Weil uns dadurch stellenweise viel Bodenhöhe für die vorgesehene Dämmung der Fußbodenheizung verloren ging, haben wir dünnere Dämmplatten mit einem besseren U-Wert verlegt. Darüber kamen Gipsfaser-Ausbauplatten, auf die dann die »Fonterra Reno«- Systemplatten verklebt und geklammert wurden“, beschreibt Wunderlich den Bodenaufbau weiter.

Rechtzeitige Installation trotz knappem Zeitplan

Für Jürgen Kehr, bauleitender Obermonteur des ausführenden SHK-Betriebs Müller (Seeheim-Jugenheim), war die Verlegung des „Fonterra Reno“-Systems zunächst Neuland.

Doch das Verlegeprinzip der Warmwasser-Fußbodenheizung ging schnell in Fleisch und Blut über, sodass trotz der verwinkelten, trichterförmig zulaufenden Räume der Zeitplan eingehalten werden konnte.

„Zu Anfang haben wir noch häufig den detaillierten Verlegeplan zur Hilfe genommen. Doch schon bald war logisch, wo Kopfplatten und wo Grundplatten hingehören. Auch der Zuschnitt mit Handkreissäge war schnell gemacht“, lautet der Erfahrungsbericht des SHK-Installateurs.

Dipl.-Ing. Martina Michels und Obermonteur Jürgen Kehr bei der Montage der Warmwasser-Fußbodenheizung.
Quelle: Viega
Dipl.-Ing. Martina Michels und Obermonteur Jürgen Kehr sind mit Ausführung und Schnelligkeit der Montage der Fußbodenheizung zufrieden.

Nachdem die Systemplatten der Fußbodenheizung verlegt wurden, erfolgte die Grundierung der Fläche mit einem Drucksprüher.

Nach kurzer Trocknungszeit konnten dann die Rohre eingebracht werden.

Anschließend erfolgten die Druckprüfung und das Auftragen der Vergussmasse. Diese Arbeitsschritte waren turnusmäßig bis Freitag abgeschlossen, damit diese letzte dünne Schicht dann über das Wochenende trocknete. So konnte direkt am folgenden Montag der Bodenbelag verlegt werden.

Nach diesem Prinzip wurde Raum für Raum saniert, häufig unter den großen Augen der Kinder als faszinierte Zuschauer.

Fixierung der Heizrohre der Warmwasser-Fußbodenheizung von der Rolle in die Systemplatte.
Quelle: Viega
Das Fixieren der Heizrohre der Fußbodenheizung von der Rolle in den eingefrästen Nuten der grundierten Systemplatten ließ sich in der Kita fast „im Vorbeigehen“ erledigen.

Nur der Ringflur, von dem alle Räume sternförmig abgehen, wurde in den drei Wochen Sommerpause erneuert.

„Wir sind froh, wenn in unserer Tagesstätte wieder Normalität einkehrt. Doch die schönen neuen Räume entschädigen uns alle – besonders die angenehme Warmwasser-Fußbodenheizung“, blickt Gabriele Hosemann mit einem Augenzwinkern auf den letzten „Baustellen-Raum“.

Zur Freude der Erzieherinnen, aber auch des Trägers, konnte mit dem Fußbodenheizungssystem „Fonterra Reno“ doch noch für warme Spielflächen auf dem Boden gesorgt werden – und das zu deutlich niedrigeren Betriebskosten. Die errechneten Einsparungen beim Strom liegen bei 70 Prozent. Denn die für die Luft/Wasser-Wärmepumpe prognostizierten Stromkosten betragen nur noch rund 4.000 Euro jährlich.

Aktuelle Bewertung
Ihre Bewertung
Vielen Dank für Ihre Bewertung.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!

Dienstag, 30.11.-1

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Möchten Sie die aktuellen Artikel per E-Mail erhalten?

Einloggen

Login / Benutzername ungültig oder nicht bestätigt

Passwort vergessen?

Registrieren

Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Jetzt registrieren

 

Expertenfragen

„Frag‘ doch einfach mal – einen Experten!": Nach diesem Motto können Sie als Nutzer der TGA contentbase hier ganz unkompliziert Fachleute aus der Gebäudetechnik-Branche sowie die Redaktion der Fachzeitschriften HeizungsJournal, SanitärJournal, KlimaJournal, Integrale Planung und @work zu Ihren Praxisproblemen befragen.

Sie wollen unseren Experten eine Frage stellen und sind schon Nutzer der TGA contentbase?
Dann loggen Sie sich hier einfach ein!

Einloggen
Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Registrieren