BIM

Integrale Planung: Stimmen aus der Praxis

Montag, 17.10.2016

Interview mit Michael Haugeneder, Geschäftsführer ATP sustain GmbH.

Ein Mann malt eine große Skizze an eine Wand.
Quelle: fotolia / http://fotolia.com

Im November vergangenen Jahres hat die Heizungs-Journal Verlags-GmbH mit der Edition „Integrale Planung“ erstmals dem maßgeblichen Zukunftsthema der gesamten Baubranche, der Integralen Planung und damit dem Building Information Modeling (BIM) eine publizistische Plattform gegeben. Mit einem bemerkenswerten Echo. Grund genug für die Redaktion, namhafte Player aus der Branche zu ihrer ganz persönlichen Position zu dieser Thematik zu befragen und zu den Strategien, mit denen sie im Unternehmen die Herausforderung „Nachhaltiges Bauen mit integraler Planung“ angehen. Die Fragen – fünf an der Zahl – waren immer dieselben. Die Antworten – sind es, umso interessanter, wahrlich nicht. „Integrale Planung“ hat viele Gesichter, bei den Architekten, den Bauausführenden, den Herstellern, den Planern, den Verbänden oder den Investoren

Michael Haugeneder
Quelle: ATPNilsson
„Ein Einsparungspotential bei den Lebenszykluskosten um bis zu 30 Prozent spricht eine deutliche Sprache“, sagt Dipl.-Ing. (FH) Michael Haugeneder, Geschäftsführer ATP sustain GmbH.

Wie definieren Sie „Nachhaltiges Bauen“ persönlich?

Bei ATP architekten ingenieure wollen wir die Welt mit hervorragenden Gebäuden etwas besser machen. Der Weg zum nachhaltigen Gebäude führt heute über integrale, lebenszyklusorientierte Planungsprozesse. Dabei erarbeiten alle am Planungsprozess Beteiligten simultan und fachübergreifend innovative und nachhaltige Lösungen. Die Integrale Planung kann den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes umfassend darstellen und dabei alle Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Nutzen Sie integrale Planungsmethoden bzw. einen ganzheitlichen Planungsansatz in Ihrem Praxisalltag?

Integrale Planung ist eine Kultur, die in unseren Büros fächerübergreifend und in gegenseitigem Verständnis über lange Zeit gelebt wird. Was zählt, ist ein gesamthaftes Ergebnis anstelle Produkte einzelner Leistungsbilder: So kann das Projektteam seine gesamte Energie auf die nachhaltigen Ideen und Lösungen für ein „gutes Gebäude” fokussieren. Mit diesem Wissen legte ATP architekten ingenieure bereits vor 40 Jahren den Grundstein für die Integrale Planung in Westeuropa. Seitdem entwickelte sich das Architekturbüro zu einem internationalen Gesamtplaner mit 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an acht europäischen Standorten.

Werden Sie mittelfristig gezielt zum Beispiel in entsprechende Fortbildungsmaßnahmen, leistungsfähigere Werkzeuge (beispielsweise Software) oder speziell ausgebildetes Personal investieren?

ATP hat bereits im Jahr 2010 entschieden, ausgewählte Testprojekte mit der digitalen Planungsmethode BIM (Anm.: Building Information Modeling) umzusetzen. Ein Jahr später haben wir BIM schrittweise an allen Standorten parallel eingeführt und Know-how über ein unternehmensweites, hierarchieloses BIMNetzwerk gesammelt. Seit dem Jahr 2012 setzt ATP architekten ingenieure an allen Standorten auf BIM, dessen Vorteile durch die integrale Planung vollständig ausgeschöpft werden können. Das gemeinsame Arbeiten am virtuellen Gebäudemodell reduziert Unschärfen und ermöglicht integrale Lösungen für den Bauherrn. Darüber hinaus investieren wir erhebliche Mittel in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um allen freien Zugang zu mehr als fünfzig Jahren ATP-Erfahrung zu ermöglichen, bietet die ATP-Academy Schulungen und Seminare während der Arbeitszeit an und ist ein weiterer Baustein im integralen Netzwerk.

Welche Themenaspekte rund um „Nachhaltiges Bauen“ sollten in künftigen Ausgaben der Edition „Integrale Planung“ verstärkt oder besonders ausführlich behandelt werden?

Die EU hat die Potentiale der Integralen Planung mit BIM erkannt: Ein Einsparungspotential bei den Lebenszykluskosten um bis zu 30 Prozent spricht eine deutliche Sprache und macht Integrale Planung in Kombination mit BIM zum Zukunftsthema der Baubranche. Daher empfehle ich, sämtliche Themenaspekte rund um „Nachhaltiges Bauen“ stets an der Schnittstelle von Integraler Planung mit BIM zu behandeln.

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