TGA

Durch Aufstockung mehr Wohnraum für Studenten schaffen

Bezahlbarer Wohnraum in vielen Großstädten Mangelware

Donnerstag, 14.09.2023

Besonders Studierende sind davon betroffen. Ein Projekt mit Vorzeigecharakter ist das Studierendenwohnheim in Hannovers Hufelandstraße.

Fachplaner Uwe Klossner (M+P Ingenieurbüro für Technische Ausrüstung, Hannover) steht Rede und Antwort.
Quelle: Matthias Ibeler
Fachplaner Uwe Klossner (M+P Ingenieurbüro für Technische Ausrüstung, Hannover) steht Rede und Antwort.

Hier hat sich das Studentenwerk Hannover für eine Aufstockung des Flachdachs in leichter modularer Holzbauweise und beim Innenausbau für den Einsatz industriell vorgefertigter Sanitärwände von „TECEsystem“ entschieden. Dank der Sanitärwände, die als Trennwände zwischen zwei Apartments zum Einsatz kamen, entstand so bis März 2023 im Herzen der niedersächsischen Landeshauptstadt Wohnraum für 50 Personen. Die Aufstockung fand in teilbewohntem Zustand statt, nur die oberste der drei Etagen des Studentenwohnheims war für die Zeit der Baumaßnahme nicht bewohnt.

Mit dem Bau von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr will die Bundesregierung für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sorgen. Doch dieser Anspruch trifft auf fehlende Bauflächen, Fachkräftemangel und häufige Verzögerungen in globalen Lieferketten von Baustoffen. Die vertikale Nachverdichtung gilt deshalb als zukunftsweisende Lösung. Serielles Bauen, so empfehlen Fachleute um Bundesbauministerin Klara Geywitz, ist die Zukunft.

Aufstockung war die einzige Möglichkeit, im Bestand neuen Wohnraum zu schaffen. Die Modulbauweise bietet sich dafür an: Sie spart Kosten und Zeit. Denn was vorgefertigt ist, ist schnell und in kurzer Zeit aufgebaut“, erklärt Stefan Lohse, Projektleiter aus der Abteilung Bau und Technik beim Studentenwerk Hannover. „Die Aufstockung in Modulbauweise war bisher noch die Ausnahme, wird sich aber sicher durchsetzen“, sagt nicht nur der zuständige Fachhandwerker Christian Voss (Voss Gebäudetechnik). „Aufstocken statt in die Fläche zu gehen – die Diskussion über das Thema ist dringend notwendig“, betont auch Berit Bessell, Architektin vom ausführenden Büro Vorrink Wagner Architekten GmbH.

Module schnell und zügig aufgebaut

In dem Studierendenwohnheim existierten in zwei Gebäuderiegeln bereits 164 Apartments und eine Drei-Zimmer-Wohnung. Das Aufstocken mit zwei Satteldächern bringt zusätzlich 46 neue Ein-Zimmer-Apartments und zwei Zwei-Zimmer-Wohneinheiten. Die Erweiterung wurde als leichte Holzkonstruktion aus vorgefertigten Wand- und Deckenelementen geplant. „Der Vorteil einer reinen Holz-Konstruktion ist, dass alles aus einer Hand kommt. Es ist nur ein Gewerk notwendig, das alle Aufgaben übernehmen kann: der Zimmermann.“ Die Wahl für den Innenausbau fiel auf Empfehlung des zuständigen Fachplaners Uwe Klossner (M+P Ingenieurbüro für Technische Ausrüstung, Hannover) auf die industriell vorgefertigten Sanitärwände von „TECEsystem“. „Diese Register bieten sich bei sich wiederholenden Grundrissen perfekt an. Für die Handwerker vor Ort ist ihr Einsatz äußerst sinnvoll“, erklärt Architektin Bessell. „»TECEsystem« hatte sich bereits bewährt und wurde zudem vom Fachplaner empfohlen“, erläutert Lohse.

Die Trennwände sind als Schacht ausgebildet mit den Anschlüssen für das Bad auf der einen Seite und den Küchenanschlüssen für das Nachbarapartment auf der Rückseite.
Quelle: Matthias Ibeler
Die Trennwände sind als Schacht ausgebildet mit den Anschlüssen für das Bad auf der einen Seite und den Küchenanschlüssen für das Nachbarapartment auf der Rückseite.

Neue Konstruktion aufgesetzt

In der obersten Etage des bereits bestehenden Gebäudes wurden die Decken entlang der Rohre nach oben hin geöffnet, um die Ver- und Entsorgungsleitungen für die neuen Apartments anbinden zu können. Auf dem vorhandenen Flachdach wurden dann zunächst Quer- und Längsbalken als neue Unterkonstruktion aufgelegt. Auf diese Konstruktion wurde der neue Fußboden aufgesetzt, einen halben Meter oberhalb des Flachdachs. Im neu entstandenen Zwischenraum wurden die Verteilleitungen untergebracht. Dann wurden die Wände aufgestellt, anschließend die industriell vorgefertigten Sanitärwände. „Meine ursprüngliche Idee war es, dass der Kran Zwischenwand und Sanitärwand im Wechsel aufnimmt. Das hat nicht funktioniert, denn der Holzbauer war schneller als geplant. So haben wir, bevor der Zimmermann sein Dach geschlossen hat, die Register eingebracht, ausgerichtet und angeschlossen“, erklärt Fachplaner Klossner. Hinzu kam die leichte Schräge des Flachdachs zum Abfluss des Regenwassers – die Differenz von anderthalb Zentimetern wurden bei der Aufstellung der Register manuell mit einer Waage ausgeglichen.

Weiterführende Informationen: https://www.tece.com/de

Aktuelle Bewertung
Noch keine Bewertungen vorhanden
Ihre Bewertung
Vielen Dank für Ihre Bewertung.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Möchten Sie die aktuellen Artikel per E-Mail erhalten?

Einloggen

Login / Benutzername ungültig oder nicht bestätigt

Passwort vergessen?

Registrieren

Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Jetzt registrieren

 

Expertenfragen

„Frag‘ doch einfach mal – einen Experten!": Nach diesem Motto können Sie als Nutzer der TGA contentbase hier ganz unkompliziert Fachleute aus der Gebäudetechnik-Branche sowie die Redaktion der Fachzeitschriften HeizungsJournal, SanitärJournal, KlimaJournal, Integrale Planung und @work zu Ihren Praxisproblemen befragen.

Sie wollen unseren Experten eine Frage stellen und sind schon Nutzer der TGA contentbase?
Dann loggen Sie sich hier einfach ein!

Einloggen
Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Registrieren