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Installation

Die richtige Qualität von Heizwasser und die VDI 2035

Mittwoch, 21.09.2016

Aufgrund des Datenmaterials der Aquitest AG (unabhängiger Dienstleister für Heizungswasseranalysen in der Schweiz) kann nun aber die günstige Aussage bekräftigt werden, dass für den Werterhalt des Aluminiums die elektrische Leitfähigkeit des Wassers von größerer Bedeutung ist als der pH-Wert*. Die zugrunde liegende These lautet, dass die Konzentration der alkalischen Stoffe ausschlaggebend für die Aktivierung des Korrosionsgeschehens ist. So zeigt Abb. 3 die Verteilung von 310 Heizwasseranalysen mit Aluminiumbauteilen auf der pH-Wert-Achse.

Die Diagramm zeigen, dass infolge der Eigenalkalisierung  2/3 aller Wasserproben über pH 8,0 liegen.
Quelle: Elysator
Abb 3: Infolge der Eigenalkalisierung liegen 2/3 aller Wasserproben über pH 8,0. Die Schadenshäufigkeit ist unabhängig vom pH-Wert gleichmäßig verteilt.

Es lässt sich darauf erkennen, dass infolge der Eigenalkalisierung 2/3 aller Wasserproben über pH 8,0 liegen und unabhängig des pH-Wertes die Schadenshäufigkeit gleichmäßig verteilt ist.

Abb. 4 hingegen zeigt die Verteilung derselben Grundmenge nach elektrischer Leitfähigkeit, wobei deutlich wird, dass Anlagen mit Aluminiumbauteilen bei salzhaltiger Betriebsweise ein deutlich höheres Schadensrisiko haben.

Die Diagramme zeigen, dass Anlagen mit Aluminium  bei salzhaltiger Betriebsweise ein deutlich höheres Schadensrisiko besitzen.
Quelle: Elysator
Abb.4: Anlagen mit Aluminium besitzen bei salzhaltiger Betriebsweise ein deutlich höheres Schadensrisiko. Mit dem salzarmen Betrieb kannn trotz der typischen Eigenalkalisierung des Systemwassers die Wertbeständigkeit von Aluminiumbauteilen erhöht werden.

Mit dem salzarmen Betrieb kann also trotz der typischen Eigenalkalisierung des Systemwassers die Wertbeständigkeit von Aluminiumbauteilen deutlich erhöht werden.

Herstellung von salzarmem (demineralisiertem) Füllwasser

Messen und Überwachen heißt die Devise. Einfache, praxistaugliche Produkte ermöglichen mittlerweile für nahezu jede Anlagengröße, vor Ort das Trinkwasser während des Füllvorganges zu entsalzen. Entweder mittels Einwegpatronen oder leistungsstarken mobilen Füllapparaten mit Überwachungsmesszählern – von 500 Liter/Stunde bis 1.500 Liter/Stunde. Entscheidend für den Anwender sollte hier die Überwachungsmöglichkeit am Ausgang der Fülleinheit sein. Somit kann er auf der einen Seite klar dokumentieren, welche elektrische Leitfähigkeit in das System eingefüllt wurde, auf der anderen, wann die Kapazität der Füllapparate oder der Einwegpatronen erschöpft ist.

Messbarkeit der Leitfähigkeit

Von allen Parametern, welche die VDI 2035 für Systemwasser als Messwerte festlegt, ist die elektrische Leitfähigkeit in der Praxis am einfachsten zu prüfen und zu überwachen. Jeder Unternehmer kann mit Hilfe eines handelsüblichen Messgerätes den elektrischen Leitwert von Wasser in Sekunden bestimmen, ohne dass es dazu besondere Reagenzien und Fachkenntnisse braucht.

Da die elektrische Leitfähigkeit aber auch ein Summenparameter ist, d. h., verschiedene andere Messwerte wie die Härte gelöstes Eisen in sich abbildet, eignet sie sich somit in idealer Weise für eine erste Beurteilung der Lage vor Ort. Die Entwicklung geht dahin, dass in Zukunft jede wasserführende Gebäudetechnik-Anlage eine permanente Überwachungseinrichtung enthält, wie dies heute für Druck und Temperatur selbstverständlich ist.

Die Inline-Leitfähigkeitsmessung
Quelle: Elysator
Von allen Parametern, welche die VDI 2035 für Systemwasser als Messwerte festlegt, ist die elektrische Leitfähigkeit in der Praxis am einfachsten zu prüfen und zu überwachen. Z.B. mit der hier abgebildeten Inline-Leitfähigkeitsmessung "Purotap i-control"...

Der
Quelle: Elysator
...der "Purotap"-Messzähler für Einwegfüllpatronen.

## Zusammenfassung

Wurde das Füllwasser nur enthärtet, so bleibt die elektrische Leitfähigkeit dauerhaft hoch (entsprechend der Rohwasserhärte), ein natürliches einmaliges Ausfallen der Härtebildner wurde durch das Austauschen mit dem deutlich leichter löslichen Natrium verhindert. Aus Sicht der Belagsbildung an Wärmeübertragern zwar wünschenswert, aus korrosionstechnischer Sicht und für Teil 2 der VDI 2035 jedoch deutlich nachteiliger, als hätte man gar nicht aufbereitet. Der Arbeitsaufwand zur Vollentsalzung ist aufgrund praxistauglicher Produkte heute gering.

Von Tino Sarro
Vertriebsleiter OEM, Elysator Engineering GmbH
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