Der Mensch als Stellschraube
Betrachtet man den Menschen als wichtigste Stellschraube, so sollten die technischen Lösungen auf ihn und seine Bedürfnisse ausgerichtet sein. Richtig eingestellt schaffen Zeit-, Präsenz- und Bewegungsmelder nur um die Gebäudenutzer eine Komfortzone, die sie mit Licht, Wärme und Frischluft versorgt. Reduziert, individuell und bedarfsgerecht wird dadurch nicht so viel Gebäudetechnik wie möglich, sondern nur so viel wie nötig eingebaut. Smarte, untereinander vernetzte Bauteile sind hier der Schlüssel zur Verringerung des Energieverbrauchs und die Reduktion energieintensiver Gebäudetechnik trägt ihren Teil zur Lösung der Energie- und Klimakrise bei.
Gebäudemanagement im Blick halten
Eine weitere Stellschraube zum Gelingen von „Human Centered Building Automation“ ist der Übergang in die Betriebsphase und die langfristige Nutzung des Gebäudes. Melder und Sensoren müssen zwingend ordnungsgemäß in Betrieb genommen werden, sodass sie einwandfrei und nach Plan funktionieren. Falsch oder nach Werkseinstellung detektierende Melder können kein optimales Ergebnis liefern. Der Tradierung von Wissen kommt dann eine weitere entscheidende Aufgabe zu, denn so wie sich Nutzungen ändern können, sollte sich bis zu einem gewissen Grad auch Haustechnik anpassen lassen.
Dies bedeutet aber, dass auch nach Jahren noch Fachpersonal in der Lage sein muss, in die Systeme einzugreifen und sie neu zu tarieren – in der Praxis ist dies viel zu oft nicht der Fall. BIM kann an diesem Punkt einen entscheidenden Beitrag leisten, wenn das Modell über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes als digitaler Zwilling aktuell gehalten wird und so jederzeit einen tiefen Einblick in die technische Ausstattung ermöglicht. Darüber hinaus muss die KNX-Konfiguration auch nach Jahren noch zugänglich und anpassbar sein.
Fazit und Ausblick
Im Feld der „Human Centered Building Automation“ bleibt in den nächsten Jahren viel zu tun. Die Angelegenheit ist dringlich, denn der Mensch ist beim Klimaschutz zwar die größte Stellschraube, aber gleichzeitig mit dieser Verantwortung überfordert. Das „HCBA“-Konzept hilft dem Menschen, Verantwortung fürs Klima zu übernehmen und ist somit Klimaschutz auf die smarte Art. Im Zusammenspiel mit neuen Architekturkonzepten kann energieintensive Gebäudetechnik so auf ein Minimum reduziert werden. Ein gutes Zusammenspiel von Planungs- und Ausführungsteams ist unerlässlich, aktuelle Erkenntnisse zu Nutzverhalten und Komfortempfinden sind unbedingt in der Planung zu berücksichtigen.