Perfektes Raumklima durch den neuen KNX Air-Quality-Sensor

Mittwoch, 20.01.2021

Wir haben mit B.E.G. Produktmanager Christoph Börsch über die Möglichkeiten der Neuheit gesprochen.

Foto von Christoph Börsch.
Quelle: Brück Electronic

Herr Börsch, Sie sprechen von "perfektem Raumklima" über KNX, wovon hängt das Raumklima denn ab?

Christoph Börsch: Das Raumklima setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen. Da ist zum einen die Temperatur, zum anderen sprechen wir aber auch über die Luftqualität und die Luftfeuchte. Wenn zu viel CO2 in der Luft ist oder diese zu trocken oder zu feucht ist, hat das einen negativen Einfluss auf den Nutzer.

Wie wird die Luftqualität festgestellt?

Die Bewertung der Luftqualität wird anhand des CO2-Gehalts in der Luft vorgenommen. Dafür werden die organisch flüchtigen Stoffe, auf Englisch "volatile organic compound" (VOC), gemessen. Der optische Sensor ermittelt dabei die Sättigung von Schwebstoffen in der Luft. Wir kennen das alle: Wenn man einen Meetingraum betritt, wo schon zwei Stunden getagt wird, möchte man schnell das Fenster aufreißen. Da ist der Grenzwert mit Sicherheit überschritten.

Ein KNX Air-Quality-Sensor von B.E.G. an einer Wand.
Quelle: Brück Electronic

Was passiert denn, wenn die hinterlegten Grenzwerte überschritten werden?

Der "OCCULOG WS"-VOC-Sensor zeigt die Luftqualität im Ampelsystem an, also Grün, Gelb, Rot. So werden die Nutzer optisch ans Lüften erinnert, was in Zeiten von Corona äußert sinnvoll ist. Im KNX-System kann dann noch weiter gegangen werden, indem Grenzwerte für eine Folgeprogrammierung genutzt werden. Dann schaltet beim Überschreiten automatisch die Lüftung ein oder das Fenster wird geöffnet. Es gibt übrigens separate Grenzwerte, je zwei für die Ampel und je vier für Schaltungen einer Folgeprogrammierung. Wer nur die Folgeprogrammierung nutzen möchte, kann die LEDs auch abschalten.

Das funktioniert dann auch ähnlich für die Luftfeuchte?

Ja, auch hier messen wir optisch die Partikeln in der Luft. Jedes Lebewesen verdampft Wasser, vor allem im Atmen und über die Haut. Mit vielen Menschen in einem Raum kann sich die Feuchtigkeit in der Luft schnell anreichern, auch dann warnt die passende LED-Ampel oder die Folgeprogrammierung schafft Abhilfe.

Als dritte Komponente kann der Sensor die Temperatur regeln, wie wird diese optimal eingestellt?

Der Temperaturregler verfügt über verschiedene Betriebsarten, die unterschiedlich priorisiert sind (Taupunkt, Abwesenheit, Gebäudeschutz, Komforttemperatur und Nachtabsenkung). So wird die Regelung automatisch der aktuellen Situation angepasst. Der Nutzer kann über die Taste "Komfortverlängerung" oder über das Drehrad am Wandsensor die hinterlegte Temperatur regulieren. Dafür wird in der ETS ein Offset-Wert im Verhältnis zur hinterlegten Wohlfühltemperatur eingestellt, beispielsweise +/-5°C. Eine LED zeigt in rot und blau, ob die Anlage gerade heizt oder kühlt.

Das Drehrad ist also für die Temperaturregelung?

Das ist nicht zwingend so, bei uns kann ja fast alles individuell nach Nutzerwünschen eingerichtet werden. Das Drehrad kann auch für die Luftqualität oder die Luftfeuchte genutzt werden, das kann der Systemintegrator in der ETS einstellen. Dann kann über das Drehrad entsprechend entweder der Sollwert der Luftgüte oder der Sollwert der Luftfeuchtigkeit verändert werden.

Um das zu nutzen, müssen Grenzwerte eingerichtet werden. Nach welchen Kriterien geschieht das?

Wir haben werksseitig Grenzwerte hinterlegt. Diese haben wir in einem unabhängigen Labor ermitteln und festlegen lassen, sie sind deutlich sensitiver als die Norm es vorschreibt. Wie bei allen B.E.G. KNX-Produkten kann der "OCCULOG WS"-VOC-Sensor mit den Werkseinstellungen direkt in Betrieb genommen werden, die Werte decken gut 90% der Standardanforderungen ab. Jedoch, und auch dafür sind wir bekannt, kann der Integrator jeden Wert auch selbst ändern und das Produkt so auf die individuellen Anforderungen seines Projektes abstimmen.

Das ist ganz schön viel Technik für so ein kleines Gerät. Wie und wo kann der Wandsensor installiert werden?

Wir haben den Sensor so kompakt gebaut, dass er als normale Wandinstallation in eine Standard-Unterputzdose eingesetzt werden kann. Er passt in alle gängigen 55x55 Schalterrahmen, ein zusätzlicher Adapter für 63x63 Schalterrahmen ist inklusive. Die Installation ist vor allem in Räumen sinnvoll, wo sich Menschen lange aufhalten, wie Büros, Klassen- und Meetingräumen aber auch im Wohnbereich.

Ein KNX Air-Quality-Sensor von B.E.G.
Quelle: Brück Electronic

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