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Herausforderungen des modularen Bauens in der Badsanierung

Vorfertigung genießt große Akzeptanz

Montag, 25.09.2023

Die industrielle und modulare Vorfertigung genießt beim Neubau von Bädern eine große Akzeptanz; ...

Bereits vor zehn Jahren wurden bei wedi die ersten Projekte zur Umsetzung von modularen „flat pack pods“ realisiert. Eines der ersten umfangreicheren Projekte war die Sanierung und Erweiterung der Stadtklinik in Sankt Peter-Ording. Die „flat pack pods“ bestanden hier aus verschiedenen Wandelementen sowie der Deckenkonstruktion.
Quelle: wedi GmbH
Bereits vor zehn Jahren wurden bei wedi die ersten Projekte zur Umsetzung von modularen „flat pack pods“ realisiert. Eines der ersten umfangreicheren Projekte war die Sanierung und Erweiterung der Stadtklinik in Sankt Peter-Ording. Die „flat pack pods“ bestanden hier aus verschiedenen Wandelementen sowie der Deckenkonstruktion.

... insbesondere in Großprojekten. Allein im Neubau von Hotels werden vorrangig industriell vorgefertigte Badkabinen eingesetzt. Neben vielen etablierten Unternehmen haben sich zahlreiche Start-ups in dem Segment etabliert. Die kundenseitigen Anforderungen, wie hoher Zeit- und Kostendruck sowie eine hohe Ausführungsqualität, können ideal mit industriell vorgefertigten Badzellen erreicht werden.

Doch wie sieht es im Bereich der Sanierung aus? Hier kommen Konzepte der monolithischen Bauweise wie auch andere Komplettkabinen an ihre Grenzen. Die Einbringung der Badmodule ist hier aufgrund ihrer Größe und des Gewichts häufig nicht möglich. In vielen Sanierungsfällen müssen leichtere und/oder kleinteiligere Konstruktionen gewählt werden. Bei der Strangsanierung von Bädern werden bereits vorinstallierte Register eingesetzt. Es sollen die Vorteile des Trockenbaus mit der industriellen Vorfertigung von Sanitärtechnik kombiniert werden. Bekannte Sanitärhersteller haben hier bereits vor 40 Jahren begonnen, die industrielle Vorfertigung voranzutreiben.

Eine interessante Lösung für die Sanierung können auch leichtere und kleinteiligere Konstruktionen, sogenannte „flat pack pods“, sein. Hierbei handelt es sich um industriell vorgefertigte Module, bei denen bereits werkseitig Sanitärarmaturen, Leerrohre sowie Verstärkungsplatten für die Befestigung von Sanitärgegenständen vorinstalliert sind. Komplexe Raumsituationen müssen nicht mehr aufwendig vor Ort in Trockenbau erstellt und mühsam nachträglich verkleidet werden, sondern können schnell und zügig vor Ort montiert werden.

Auch „flat pack pods“ werden zunächst im Vorfeld mit dem Kunden geplant und in einem 3D-CAD-Modell designt. Die Raumgestaltung kann nach den Kundenwünschen gestaltet werden. Erst nach finaler Freigabe des Wunschdesigns startet die (Serien-)Produktion der Badmodule oder Teilmodule wie einer Vorwandinstallation.

Das Unternehmen wedi, als langjähriger Systemanbieter von modularen Nassraumlösungen, liefert hier einen in Abstimmung mit dem Auftraggeber definierten, modularen Bausatz, der auf der Baustelle montiert wird. Im Fokus steht dabei, dass die wedi-Konstruktion nicht nur den Montageprozess einer Raumkonstruktion darstellt, sondern auch ein abgestimmtes Abdichtungskonzept für die Nasszelle liefert. Alle verbauten Sanitäranschlüsse werden bereits werkseitig eingedichtet. Die Anwendung kann sich nicht nur auf Konstruktionen von Bädern, sondern auch auf Dampfbäder beziehen.

Gute Planung ist der Schlüssel

Die Wahl für eine modulare Bauweise im Rahmen eines Sanierungsprojekts stellt meistens den Wunsch nach einer möglichst kurzen Sanierungszeit in den Vordergrund. Um dies zu gewährleisten, erfordert es zunächst eine genaue Vorstellung des Sanierungsumfangs. Jedes Projekt sollte daher mit einem klaren Designentwurf des Architekten oder Planungsbüros beginnen. Bei wedi startet ein Projekt des modularen Bauens immer mit einer Analyse der Kundenanforderungen sowie der Diskussion mit dem Auftraggeber über das Optimum zwischen der industriellen Vorfertigung und der bauseitigen Leistung für das jeweilige Projekt. Nach gemeinschaftlicher Definition des Grads der industriellen Vorfertigung sowie der Übergabepunkte der Sanitärleitungen wird eine 3D-Zeichnung erstellt. Die Planung der Übergabepunkte von Kalt- und Warmwasser sowie Abwasserleitungen erfolgt in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Planungsbüro.

Darüber hinaus ist die Ausführung der Abdichtung von Nassräumen bereits als planerische Aufgabe definiert. Dies kann entweder gemäß der Vorgaben der DIN 18534 („Abdichtung von Innenräumen“) oder entsprechend der Zulassungen und Prüfzeugnisse von wedi im Zuge einer Sonderkonstruktion erfolgen. Somit ist die Ausführung der Abdichtungsdetails im Vorfeld zu definieren. Durch den Einsatz von modularen Bausätzen mit entsprechender Vorbereitung von Sanitärarmaturen und industriell vorgefertigten Duschelementen wird ein Großteil der Abdichtungsdetails bereits in den Modulen abgebildet, was die Planung erheblich erleichtert.

Nicht nur als komplette Raumkonstruktionen, wie in dem Beispiel Sankt Peter-Ording, lassen sich kundenspezifische modulare Nassraumlösungen einsetzen.
Quelle: wedi GmbH
Nicht nur als komplette Raumkonstruktionen, wie in dem Beispiel Sankt Peter-Ording, lassen sich kundenspezifische modulare Nassraumlösungen einsetzen.

Einsatz von „flat pack pods“

Bereits vor zehn Jahren wurden bei wedi die ersten Projekte zur Umsetzung von modularen „flat pack pods“ realisiert. Eines der ersten umfangreicheren Projekte war die Sanierung und Erweiterung der Stadtklinik in Sankt Peter-Ording. In mehreren Etappen wurden Wand- und Deckenelemente für insgesamt 88 neue Badezimmer in den Patientenzimmern als modularer Bausatz geliefert. Die „flat pack pods“ bestanden aus verschiedenen Wandelementen sowie der Deckenkonstruktion. Die industriell vorgefertigten Wandelemente beinhalteten bereits werkseitig verbaute Verstärkungen für die spätere Montage von schweren Sanitärobjekten, wie zum Beispiel die Aufnahme des geplanten Waschtisches sowie die Vorbereitung für Elektrik- und Lichtkomponenten.

Nicht nur als komplette Raumkonstruktionen, wie in dem Beispiel Sankt Peter-Ording, lassen sich kundenspezifische modulare Nassraumlösungen einsetzen. Auch bei der Sanierung von WC-Anlagen kann die Nutzung von Sanitärmodulen möglich sein – wie ein weiteres Beispiel zeigt: Im Rahmen der Planung einer Sanitäranlage wurde so bereits der passgenaue Einbau der Unterputz-Bauteile der WC-Bürsten und Toilettenpapierhalter geplant. Um hier bei den hohen Decken von bis zu 4 m ein verbessertes Raumklima zu schaffen, wurde in Teilen der Wandelemente werkseitig eine Wandheizung installiert. Neben der WC-Anlage wurde in diesem Projekt die Waschtischanlage ebenfalls industriell vorgefertigt. Auch hier wurden sämtlich verbaute Sanitärobjekte im Vorfeld eingeplant und an erforderlichen Stellen mit Verstärkungsplatten ausgestattet. Dies ermöglichte bei der Feininstallation einen schnellen und reibungslosen Einbau. Die freistehenden WC-Module konnten innerhalb weniger Stunden montiert werden, sodass die Fliesenarbeiten zeitnah im Anschluss an die Montage beginnen konnten.

Auch bei der Sanierung von WC-Anlagen kann die Nutzung von Sanitärmodulen möglich sein – hier sogar in Verbindung mit Wandheizungen.
Quelle: wedi GmbH
Auch bei der Sanierung von WC-Anlagen kann die Nutzung von Sanitärmodulen möglich sein – hier sogar in Verbindung mit Wandheizungen.

Vom individuellen Projekt bis zum modularen Baukasten

wedi aus Emsdetten bietet seit vielen Jahren kundenspezifische Raumkonstruktionen für den Neubau als auch für die Sanierung an. Im Fokus stehen hier die kundenindividuellen Anforderungen des jeweiligen Projekts. Darüber hinaus kann modulares Bauen bereits auch in Kombination mit einer Vielzahl von Standardprodukten realisiert werden. Die Bandbreite der standardisierten Duschlösungen sowie Wandelemente bietet die Basis eines modularen Bausatzes zur Erstellung eines Bades, wobei hier ein noch größerer Teil der Wertschöpfung auf der Baustelle stattfindet.

Um den modularen Baukasten weiter auszubauen, entwickelt wedi fortlaufend innovative Lösungen zur modularen Badgestaltung, wie beispielsweise das „Sanwell“-Duschwandmodul, welches bereits mehrere Innovationspreise gewonnen hat. Das neue Duschwandmodul enthält bei der Auslieferung bereits eine werkseitige Integration der Unterputzarmatur sowie der Kalt- und Warmwasserleitungen. In der Standardausführung ist die Hansgrohe-„iBox“ verbaut, an die sich über 200 verschiedene Unterputzarmaturen anschließen lassen. Die gesamte Technik ist bereits werkseitig abgedichtet, sodass die bauseitige Montage der „iBox“ und Abdichtung der Unterputzarmatur entfallen, ebenso wie die Ausführung der Verrohrung. Das Duschwandmodul ist mit 30 kg ein Leichtgewicht, im Vergleich zur konventionellen Bauweise, und kann problemlos von einer Person installiert werden. Die Wand braucht also auf der Baustelle nur aufgestellt und befestigt zu werden.

Nach der Montage der Module kann der Anschluss an die bauseitigen Kalt-/Warmwasserleitungen erfolgen. So geht die Montage deutlich schneller als bei klassischen Sanitär-Installationsrahmen und das mit weniger Lärm und Schmutz.

Dr. Daniel Meiners Head of Sales Customized Systems Europe wedi GmbH Hollefeldstraße 51 D-48282 Emsdetten daniel.meiners@wedi.de

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