Planer weiter auf Erfolgskurs

Konjunkturhoch bei Ingenieuren hält an

Die Planerkonjunktur bleibt weiter gut. Auch 2016 erzielten die im Verband Beratender Ingenieure (VBI) zusammengeschlossenen unabhängig beratenden und planenden Ingenieurbüros Umsatz- und Renditezuwachs, wie die jüngst veröffentlichte VBI-Konjunkturumfrage zeigt. Beteiligt haben sich an der aktuellen Befragung 410 Ingenieurbüros. Das entspricht rund 20 Prozent der etwa 2.000 Mitgliedsunternehmen.

Die Ingenieure sind optimistisch in das laufende Geschäftsjahr gestartet: Nach 18 Prozent im Vorjahr beurteilen aktuell 30 Prozent der Umfrageteilnehmer ihre wirtschaftliche Situation als sehr gut, 58 Prozent als gut und weitere zehn Prozent als ausreichend. Knapp 90 Prozent der befragten Büros rechnen angesichts gut gefüllter Auftragsbücher – der durchschnittliche Auftragsbestand liegt bei neun Monaten – auch 2017 mit mindestens konstanten (51 Prozent) beziehungsweise erneut steigenden Umsätzen (36 Prozent). Dabei sind die Renditen nach Ansicht des Verbandes im Vergleich mit anderen hochqualifizierten Dienstleistern nach wie vor unterdurchschnittlich und weder adäquat zur Verantwortung noch den Haftungsrisiken, die die Ingenieurunternehmen regelmäßig übernehmen.

Insgesamt verbuchten 55 Prozent der befragten Büros im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum, sieben Prozent mussten Rückgänge verkraften. Und auch die Ertragssituation kann als stabil bezeichnet werden: 36 Prozent der Umfrageteilnehmer verbesserten ihre Umsatzrendite, 45 Prozent wiederholten ihr Vorjahresresultat.

Die gute konjunkturelle Lage macht Bauingenieure und Gebäudetechnikplaner weiterhin zu gefragten Fachkräften. Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer (41 Prozent) hat im vergangenen Jahr Ingenieure eingestellt, 40 Prozent der Büros planen in diesem Jahr weiteren Personalaufbau.

Schwere Suche nach qualifizierten Ingenieuren

Die Personalbeschaffung bleibt dabei jedoch schwierig: Wie bereits 2016 geben drei Viertel (73 Prozent) der VBI-Mitglieder an, vakante Ingenieurstellen nicht schnell und qualifiziert besetzen zu können. „Viele unserer Mitgliedsbüros arbeiten am Limit, suchen dringend nach personeller Verstärkung“, kommentiert Dr.-Ing. Volker Cornelius die Situation. Der VBI-Präsident fürchtet,dass dieser Mangel an qualifizierten Ingenieuren bald zur Wachstumsbremse werden könnte; "Das ist angesichts des immensen Bedarfs an Planungs- und Projektleitungskapazitäten für Infrastrukturausbau und -sanierung, aber auch im Wohnungsbau nicht nur schädlich für die Unternehmen, sondern für die gesamte Volkswirtschaft."

„Die Personalknappheit bei uns darf nicht den Blick auf einen weiteren entscheidenden Engpass verstellen. Der Mangel an Kapazitäten zur Bearbeitung der Vergaben bei unseren Auftraggebern verhindert, dass der erfreuliche Zuwachs an Investitionen auf die Baustellen kommt“, nennt VBI-Hauptgeschäftsführer Arno Metzler einen weiteren Problemkreis. Erfreulich verbessert zeigt sich hingegen die Zahlungsmoral. Hier liegen weiterhin die privaten Auftraggeber vorn, von denen 72 Prozent fristgerecht zahlen. Deutlich zugelegt haben die öffentlichen Auftraggeber mit 57 Prozent (2015: 51 Prozent) fristgerecht beglichenen Rechnungen.

Weiterführende Informationen: http://www.vbi.de

Dienstag, 07.03.2017