Bauphysik

Raus aus Sanierungsstau und Energiepreisspirale

Samstag, 08.10.2022

Mit digitalisierten Prozessen und Vorfertigung abseits der Baustelle lassen sich Gebäude schneller als bisher klima- und mieterfreundlich sanieren.

Viele Mehrfamilienhäuser der 50er bis 70er Jahre stecken im Sanierungsstau: Sie sind schlecht oder gar nicht gedämmt, werden mit fossiler Energie beheizt und verbrauchen bis zu fünfmal mehr Energie, als eigentlich technisch nötig wäre. Das trägt nicht nur zur Klimakrise bei, Mieterinnen und Mieter leiden besonders unter steigenden Energiepreisen.

Einen Ausweg bieten serielle Sanierungslösungen nach dem „Energiesprong-Prinzip“. Sie setzen auf digitalisierte Prozesse und Vorfertigung abseits der Baustelle und können so deutlich schneller und perspektivisch auch günstiger als konventionelle Sanierungen umgesetzt werden. Die neuesten Ansätze wurden am 30. September beim Jahresevent für serielle Sanierungslösungen „Net Zero Now! 2022“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin vorgestellt.

Bild zeigt sanierten Wohnkomplex
Quelle: Dena
Im Juli 2021 wurde in der Bochumer Mörikestraße ein Wohnkomplex nach dem „Energiesprong-Prinzip“ saniert. Die Mieter konnten während der Modernisierung in ihren Wohnungen bleiben.

„Mit seriellen Sanierungslösungen können wir den Sanierungsstau auflösen und zahlreiche der inzwischen 50 bis 70 Jahre alten Gebäude zügig auf die energetisch sichere Seite bringen – mit spürbaren Entlastungen für Mieterinnen und Mieter. Wie das geht, zeigen die wegweisenden Lösungen, die wir heute hier sehen und von denen viele aus den von der dena begleiteten Pilotsanierungen hervorgehen“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der dena, in seiner Eröffnungsrede. „Um die seriellen Vorteile voll auszuspielen, vor allem auch auf der Kostenseite, heißt es jetzt: Anzahl und Tempo stark erhöhen. Dies wird gelingen, wenn wir weiterhin mit dem wachsenden Netzwerk aus Bau- und Wohnungswirtschaft und weiteren Unterstützenden an einem Strang ziehen und den Roll-out auch mit eindeutigen förderpolitischen Signalen, wie dem angekündigten Bonus für serielle Sanierungen, noch einmal deutlich beschleunigen.“

Serielles Sanieren setzt auf Digitalisierung und Vorfertigung

Beim seriellen Sanieren nach dem „Energiesprong-Prinzip“ werden vorgefertigte Fassaden-, (PV-)Dach- und Heizungsmodule eingesetzt, um Gebäudesanierung einfacher, schneller und kostengünstiger zu machen. Ein standardisierter, digitaler Planungs- und Bauprozess macht die Sanierung skalierbar, minimiert Umsetzungszeiten und setzt knappe Fachkräfte effizient ein. So erreichen Bestandsgebäude einen klimaneutralen „Net Zero“-Standard und erzeugen im Jahresdurchschnitt so viel regenerative Energie, wie die Bewohner für Heizung, Warmwasser und Strom benötigen.

Weiterführende Informationen: https://www.dena.de/startseite/

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