Klima / Lüftung

Neue Studie zur Wirksamkeit von Luftreinigern

Donnerstag, 28.01.2021

Praxistests in Schule und Labor bestätigen: Luftreiniger senkt Aerosolkonzentration effektiv.

Das Bild zeigt einen Mann mit Atemschutzmaske, der in einem Klassenzimmer mit Hilfe von Messgeräten und einem Laptop eine Messung durchführt. An einer Wand im Hintergrund steht ein Luftreiniger.
Quelle: Wolf
Die Messung zur Wirksamkeit des Luftreinigers fand sowohl unter realen Bedingungen während sechs Schulstunden als auch abseits des Schulbetriebs durch die gleichmäßige Verteilung eines Prüfaerosols statt.

In Klassenzimmern gilt die Regel, alle 20 Minuten für 5 Minuten stoß- oder querzulüften. Da die baulichen Gegebenheiten dies nicht überall in ausreichendem Maße ermöglichen, stehen diverse Luftreiniger am Markt zur Verfügung, um die Fensterlüftung sinnvoll zu ergänzen. Eine neue Studie des Steinbeis-Forschungszentrums Virtual Testing hat nun die Effekte auf die Aerosolkonzentration in einem Klassenraum simuliert und zusätzlich anhand von Vor-Ort-Messungen eines im Einsatz befindlichen professionellen Geräts des Unternehmens Wolf validiert. Die Daten belegen, dass die Aerosolkonzentration in den Lüftungspausen im gesamten Raum durch den Luftreiniger effektiv gesenkt und eine deutliche Reduktion potenziell gefährlicher Partikel erzielt wird.

Reale Messdaten bestätigen Effektivität

"Wir haben die Ergebnisse einer aufwendigen Simulation der Strömungsverteilung zusätzlich mit vor Ort erhobenen Messreihen in einem Klassenraum validiert. Beide Datensätze zeigen, dass der Luftreiniger die Luft im gesamten Raum effektiv filtert. Im Durchschnitt der einzelnen Messpunkte im Raum wurde die Aerosolkonzentration eines Prüfaerosols um 80 Prozent gesenkt, lokal bis zu 90 Prozent innerhalb von 30 Minuten“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Uwe Janoske, Leiter des Steinbeis-Forschungszentrums Virtual Testing.

Grundlage für Simulation und Messung ist ein im Einsatz befindlicher "AirPurifier" von Wolf im Johannes-Nepomuk-Gymnasium im niederbayerischen Rohr. Da bislang vor allem Simulationen herangezogen wurden, um die Wirkungsweise von Luftreinigern zu untersuchen, hat das Unternehmen zusätzlich eine Aerosolkonzentrationsmessung im Klassenraum beim Steinbeis-Forschungszentrum in Auftrag gegeben.

Das Bild zeigt zwei Simulationsmodelle für ein besetztes Klassenzimmer, die die Konzentration von Covid-19-Partikeln veranschaulichen.
Quelle: Wolf
Verbreitung der Covid-19-Partikel einer infizierten Person im Simulationsmodell. Horizontale Schnittansicht auf Kopfhöhe der Schüler nach einem Zeitraum von 20 Minuten, in dem nicht gelüftet wurde. Vergleich mit und ohne Einsatz des Luftreinigers "AirPurifiers".

Die Messung fand sowohl unter realen Bedingungen während sechs Schulstunden als auch abseits des Schulbetriebs durch die gleichmäßige Verteilung eines Prüfaerosols statt. In dem 64 m² großen Raum wurde die zeitliche Entwicklung der Partikelanzahl mit einem optischen Aerosolspektrometer an sechs ausgewählten Messpunkten im Klassenzimmer beobachtet. Sowohl unter Realbedingungen als auch unter Prüfbedingungen mit Testaerosol zeigte sich, dass bei geschlossenen Fenstern die Konzentration an allen Messpunkten deutlich zurückging. Der durchschnittlich gemessene Abfall der Partikelanzahl des Prüfaerosols um 80 Prozent innerhalb von 30 Minuten konnte eindeutig auf die Wirkung des Luftreinigers zurückgeführt werden. Die Messungen decken sich mit den Ergebnissen der Simulation. Der Luftreiniger wurde mit einem Volumenstrom von 1.200 m³/h betrieben, womit die Luft in Räumen dieser Größenordnung effektiv gefiltert werden kann.

Störungsfreier Unterricht durch leisen Luftreiniger

Gerade für ein Klassenzimmer ist dieses Gerät besonders geeignet, denn der Schalldruckpegel beträgt im Normbetrieb nur 34 dB(A). In den Räumlichkeiten einer 8. Klasse im Gymnasium Rohr ist bereits seit Mitte Oktober ein Luftreiniger des Unternehmens im Einsatz. Nach Aussage der 18 Schüler und Schülerinnen sowie der verantwortlichen Lehrkräfte traten bislang keinerlei Probleme mit dem Gerät auf. Ganz im Gegenteil, da der Luftreiniger ruhig und zuverlässig arbeitet, sei er im täglichen Unterrichtsalltag kaum zu bemerken.

Nützlich sei zudem die Anwesenheitserkennung mit Nachlaufzeit, durch die ein unnötiger Betrieb nachts oder an den Wochenenden vermieden werden kann. "Nach anfänglichen Unsicherheiten gehört das Gerät mittlerweile zum Klassenraum und ist vollständig akzeptiert", erklärt Carola Reim (OStD i. K.), die Direktorin des Johannes-Nepomuk-Gymnasiums. "Mit dem Luftreiniger sind unsere Schüler und Lehrkräfte in Pandemiezeiten besser vor Viren und Bakterien geschützt. Auf diese Weise sorgen wir auch in der kälteren Jahreszeit für ein hygienisches Raumklima im Klassenzimmer."

Abscheideeffizienz wissenschaftlich bestätigt

Untersuchungen zur Reduktion luftgetragener Viren durch das Hygieneinstitut biotec GmbH konnten die Effizienz des Luftreinigers bestätigen. Die Abscheiderate des nach DIN EN 1822 klassifizierten HEPA-H14 Filter von 99,995% ist auch auf den gesamten Luftreiniger anwendbar. Diese Reduktion ergibt sich bei der Einmalpassage des Surrogatvirus MS2, welcher als Modellorganismus für die SARS-CoV-2 Viren genutzt wurde. Somit ist die Abscheidung potenziell virenbeladener Aerosole durch den Luftreiniger "AirPurifiers" wissenschaftlich nachgewiesen.

Das Bild zeigt drei Kurvenverläufe, die die Veränderung der Partikelanzahl in einem Zeitraum von 35 Minuten darstellen.
Quelle: Wolf
Verlauf der gemessenen Partikelanzahl (Größe: 0,3 µm) im Klassenraum unter verschiedenen Bedingungen normiert dargestellt. Das Prüfaerosol wurde vor der Messung gleichmäßig in den Raum eingegeben.

"Die Studienergebnisse des Steinbeis-Forschungszentrums Virtual Testing und der biotec GmbH belegen, dass der Luftreiniger in der Praxis zu einer effektiven Entfernung von Aerosolen beiträgt. Das bestätigt, dass der Einsatz von professionellen Luftreinigungsgeräten vor allem dort sinnvoll ist, wo eine adäquate Lüftung über die Fenster nicht möglich ist. Sie ersetzen das Lüften nicht, sind aber in der Lage, die negativen Auswirkungen unzureichender Lüftungen schnell und effektiv zu mindern. Eine langfristig nachhaltige Lösung sind raumlufttechnische Anlagen, welche mit 100 Prozent frischer Außenluft betrieben werden und zusätzlich Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit regeln", sagt Dr. Thomas Kneip, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Wolf.

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