Integrale Planung beim Hotelbau

Mittwoch, 19.06.2019

Geplant und gebaut wurde das Nordport Plaza von den Projektentwicklern Melanie Morgenthaler und Thorsten Schütte, der Kernmannschaft von Premero Immobilien. Das Hotel verfügt neben einem außergewöhnlichen Erscheinungsbild auch über ein einzigartiges Energiekonzept.

Das Hotel Nordport Plaza von außen.
Quelle: Marco Moog für Premero Immobilien

Im 10-stöckigen, 35 Meter hohen Hauptgebäude befinden sich die meisten der insgesamt 188 Zimmer. Das neunte Stockwerk beherbergt die exklusive Senator-Lounge, die sich abends zur Sky-Bar wandelt. Direkt daneben liegt der Wellness-Bereich mit Gym, Räumen für Anwendungen und zwei Saunen. Das elegant um das Auge geschwungene Nebengebäude – die Augenbraue – ist vier Stockwerke hoch und bietet Platz für ein Restaurant mit 200 Plätzen sowie für ein Tagungszentrum. Die Innenausstattung des Nordport Plaza orientiert sich an der Designsprache der 1960er-Jahre, als das Fliegen noch etwas Besonderes war.

Fokus: effizienter Hotelbetrieb

Vom Beginn der Planungen an standen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ganz oben auf der Prioritätenliste. Hier konnten die Projektentwickler von Premero ihr Erfahrungswissen aus über 20 Jahren Planungstätigkeit einsetzen, vorwiegend aus dem Office-Segment. Doch was bei Bürogebäuden den Generalplanern vorgeschrieben wird, nämlich den künftigen Energieverbrauch exakt vorauszuberechnen, ist aufgrund fehlender Konzepte für Hotels unüblich.

Ziel von Premero war es deshalb, ein Haustechnikkonzept auf der Grundlage einer zukunftssicheren Gebäudetechnik zu entwickeln, damit auch Hotels energieeffizienter werden. Das setzt eine intensive Planung, aber auch höhere Investitionskosten voraus, die gegen die Betriebskosten über die Lebensdauer gerechnet werden müssen.

Thorsten Schütte, Geschäftsführer premero Immobilien GmbH und Investor: "35 bis 40 % der Investitionskosten beim Bau eines Objekts in dieser Größenordnung fließen in die TGA. Unser Ziel war es, diese Investition gut einzusetzen, um die Energiekosten im laufenden Betrieb deutlich zu senken. Erfahrungsgemäß belaufen sich die Energiekosten auf etwa 6,5 bis 8 % des Bruttojahresumsatzes von vergleichbaren Häusern, unser Benchmark waren 3,5 %."

Zimmer im Nordport Plaza Hotel in Hamburg.
Quelle: Daikin

Gunther Gamst, Geschäftsführer von Daikin Airconditioning Germany, bestätigt, dass der Ansatz von Premero Erfolgsgarant ist: "Unsere Erfahrung zeigt, dass die Planung der Haustechnik bei Hotelprojekten in Deutschland aktuell oft nicht optimal abläuft. Eine detaillierte Aufstellung der Investitionen und Betriebskosten von Projektstart an zeigt jedoch, dass mit einem ausgeklügelten TGA-Konzept hohe Energie- und Kosteneinsparungen möglich sind."

Enge Zusammenarbeit zwischen Gewerken

Um diese Kosten signifikant zu senken, setzte Premero auf neueste Gebäudetechnik. Hier kam Daikin, der Spezialist für Wärmepumpen, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, als Partner mit ins Spiel. Gemeinsam mit dem Haustechniker und dem Installationsbetrieb, der CLIMATECH Montage GmbH aus Leipzig, wurde für das Nordport Plaza ein integrales, ressourcenschonendes Konzept geplant und realisiert. „Großprojekte wie das Nordport zeigen auf, wie komplex, aber auch wie wichtig, die Zusammenarbeit der Gewerke ist. Kommunikation ist das A und O für erfolgreiches Projektmanagement", beschreibt Gunther Gamst die gute Teamarbeit bei Planung und Ausführung des Hotels.

Ausgeklügeltes Haustechnikkonzept

Gemeinsam wurde ein Haustechnikkonzept entwickelt, das auf erneuerbaren Energien beruht und somit gleichermaßen die Umwelt schont sowie einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen garantiert. Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist die Geothermieerschließung. Die Klimatisierung und Beheizung der Hotelräume erfolgt dezentral über wassergekühlte VRV Wärmepumpen von Daikin, die an die Geothermieanlagen angeschlossen werden können.

Lüftungsgeräte auf einem Dach.
Quelle: Daikin

Insgesamt beträgt die konditionierte Fläche rund 6.800 m² und erfolgt über 242 Innengeräte. Für die Belüftung sorgen acht Lüftungsgeräte von Daikin, die auf dem Dach sowie im Keller des Hotels installiert wurden. Weiterhin kommen ein Kaltwassersatz sowie ein Split-Gerät, ebenfalls von der Firma Daikin, zum Einsatz. Der Strombedarf des gesamten Hotels wird über zwei hoteleigene Blockheizkraftwerke abgedeckt – auch dies ist eine Besonderheit in der Hotelbranche.

Weiterführende Informationen: https://www.daikin.de

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